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Entrada

Von Barcelona nach Tarragona

25. und 26. März 2024

Die ersten 100 Kilometer sind hinter uns und wir in Tarragona. Eine spartanische Unterkunft an der Plaça de la Font. Am Platz reihen sich Schanigärten, die Klapptafeln davor locken zum Aperitivo. Zwei Vermú (Wermut), dazu Patatas Bravas um 6 €. Am westlichen Ende des Platzes das imposante Rathaus.

Ajuntament de Tarragona

Die ersten zwei Tage am Rad waren ziemlich durchwachsen. Zu Beginn mühsame Wegfindung aus Barcelona heraus: Bahntrassen, Kanäle und eigenes Verschulden nötigen zu nervigen Umwegen. In Sant Boi de Llobregat reisst das Kabel meines rechten Schalthebels. Wie ich meine Ersatzteile auspacke, landet ein Schwarm Tauben und gafft mich erwartungsvoll an. Genervt verscheuche ich sie und mache mich an die Reparatur. Es beginnt es zu tröpfeln, kurz darauf starker Regen. Eine Stunde später bin ich wieder fahrbereit.

Nach schier endloser Peripherie transdanubischen Charmes endlich das Meer. Mittagessen auf einer kleinen Düne hinter dem breiten, leeren Sandstrand. Drei Tauben sitzen aufgeplustert im Sand und beobachten uns beim Essen.

Lasst uns was übrig

Die Küstenstraße C-31 nach Sitges ist so schlimm wie befürchtet. Steil, eng, kurvig und trotz parallel verlaufender Autobahn stark befahren, viele LKWs. Die spanischen Autofahrer:innen überraschen durch ihre Geduld und Vorsicht, auf 15 Kilometern werden wir nicht angehupt.

Nadelbäume sind kein guter Regenschutz

In Sitges ein Cafeci an einer nassen Strandpromenade, froh, die Küstenstraße heil überstanden zu haben. Die Kirche steht wie ein Leuchtturm über der Bucht. In der Altstadt schöne Fliesen an allen Ecken, maurisch anmutende Fensterbögen. Ein schöner Brunnen hintern Rathaus mit grässlich chlorigem Wasser. Ein Moment Heimweh.

Überall

Wann möglich radeln wir direkt am Meer. In Cubelles drinnen schlafen, die Wellen übertönen den Regen.
Am nächsten Tag windig aber freundlicher, überall riesige Lacken. Immer wieder Pausen am Strand, dann auf der Landstraße bis Torredembarra. Die Straße folgt der früheren Römerstraße Via Augusta. Am Straßenrand steht seit 2000 Jahren die Torre dels Escipions, ein römisches Grabmal.

Der römische Gott Attis in zweifacher Ausführung

Auch Tarragona oder Tarraco wie es damals hieß, ist voller römischer Überbleibsel. Herumirren mit Handy am Ohr in der Torre Del Pretori, der Audioguide ist etwas chaotisch. Am Dach des Turms eisiger Wind und peitschender Regen. Schnell zurück ins Zimmer, auf ein heißes Süppchen vom Gaskocher.

Barcelona

22. bis 24. März 2024

Vom Hafen zu unserer Unterkunft im peripheren Cornellà de Llobregat radeln wir fast durchgängig auf einem baulich getrennten Zweirichtungsradweg. Die vielen Ampeln nerven, aber sie scheinen den Autoverkehr auf ein erträgliches Tempo zu bringen.

Unser Zuhause an der Avenida de Sant Ildefons ein 14-stöckiger Plattenbau. Im Eingangsbereich riecht es streng nach Abfluss, im Wohnzimmer kann man beim Fernschauen der Nachbarn mithören. Mit der Metro 20 Minuten zur Sagrada Família und am Weg zur Station eine günstige Churrería.

Home Sweet Home

In einem Strom Touristen treiben wir über die Rambla, um die Sagrada Família, durch den Parc de la Ciutadella. Die Straßenzüge in Barcelona sind imposant, höher und mächtiger als in Wien. Es ist frühsommerlich und viel zu voll mit Menschen.

Romantisches Rudern im Park

Um ein bissi davon wegzukommen, spazieren wir den Tibidabo hoch. Ein Vorgeschmack auf das triste Wetter der nächsten Tage.
Pflichtbewusst ein abschließender Besuch des Strands von Barceloneta. Die Hosen sind wie immer nicht weit genug hochgekrempelt und die Wellen schwappen weiter als gedacht. Meine Schuhe schwimmen beinah davon. Mit nassen Socken die letzte Busfahrt heim.

Adios.


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